Sehenswürdigkeiten Staufen im Breisgau: Blick über die Stadt von der Burgruine aus.
Die Altstadt von Staufen im Breisgau liegt friedlich am Fuß eines Hügels inmitten von Weinreben und Spargelfeldern. Auf Schritt und Tritt wirst Du der marktgräflichen und badischen Geschichte begegnen. Die Burgruine, die Gebäude mit ihren Spuren, Schildern und Gemälden an den Fassaden erzählen dir von der bewegten Vergangenheit. Spannende und vielversprechende Verkaufsläden, Eisdielen und Gaststätten stehen entlang der Gassen. Und natürlich: Der Gasthof Löwen. Der Ort, an dem der unsägliche Faust seine Seele an den Teufel überschrieb.
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Die autofreie Altstadt besticht durch ihren Charme und ihre Gastfreundschaft. Die vielen Sehenswürdigkeiten laden zum Entdecken und zum Flanieren durch die malerischen Gassen ein. Schon früh war der Ort ein bedeutender Handelsplatz. Die reichen Silbervorkommen im Münstertal (Südschwarzwald) sorgten dafür, dass die Herren von Staufen mit ihrer Burg den Zugang dorthin sicherten. Sie waren Vögte von St. Trudpert, einem Ort im Münstertal. Erstmals erwähnt wurden die Vögte 1248. 1602 erlosch das Adelsgeschlecht, weil kein Nachfahre geboren worden war.
1539 nahm der damalige Freiherr Anton von Staufen den Alchimisten und Magier Dr. Johannes Faustus in seine Dienste. Alchimisten waren Gelehrte ihrer Zeit und beschäftigten sich mit Chemie, dem Herstellen von Schießpulver und Medizin, insbesondere aber auch mit der Umwandelbarkeit von Metallen. Sie suchten nach einer Formel, mit der sie Gold herstellen konnten. Auch Faustus versuchte die Formel für Gold zu finden. Aus heutiger Sicht unterlief ihm dabei ein Missgeschick mit Schwefel, woran er starb. Der Geruch von Schwefel wurde in jener Zeit mit dem Teufel in Verbindung gebracht, womit der Gedankensprung nahe lag, der Dr. Faustus könnte einen Pakt mit dem obersten Teufel, dem Mephisto, geschlossen haben, um die Formel zu entdecken. Um das Ganze aufzupeppen und zu dramatisieren, schob man dem armen Mann unter, als Gegenleistung für die Formel seine Seele an den Teufel überschrieben zu haben. Und so war es nicht mehr als folgerichtig, dass sich der Teufel an eben diesem Abend Fausts Seele abgeholt hatte. So zumindest besagt es die Sage, die wir kennen.
Meisterlich in Szene gesetzt hat die Sage natürlich der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe in seinem Werk «Faust. Eine Tragödie». Kleine Anmerkung am Rande: Wer das Mühsal des Werkes nie enden wollender Schulstunden überwinden möchte, dem empfehle ich einen Besuch des Stücks am Deutschen Nationaltheater in Weimar. Unglaublich, wie faszinierend das Stück sein kann.
Sehenswürdigkeiten Altstadt
Gleich zu Beginn der Fußgängerzone in der Altstadt liegt der Marktplatz mit dem Rathaus. Das Rathaus wurde Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Auf der Vorderseite wurden die Wappen der Vögte angebracht, unter deren Schutz die Stadt gestanden hat. Schwindler und andere Kleinkriminelle wurden früher neben dem Eingang an den Pranger gestellt.
Vor dem Rathaus auf dem Marktplatz steht der Marktbrunnen. Eine überraschend kleine Figur ziert den Brunnen auf einer steinernen Stele. Der Brunnen wurde zusammen mit dem Rathaus gebaut. Die Figur versinnbildliche mit dem Schild und der Fahne die Marktgerechtigkeit, hat mir jemand erklärt, als ich wohl als einziger weit und breit die Figur lange betrachtet habe.
Der Gasthof Löwen, unweit vom Rathaus entfernt. Ein Jahr nachdem ihn der damalige Vogt 1539 einstellte, soll Dr. Faust in diesem Haus gestorben sein. Ein Gemälde an der Fassade zeigt, wie Mephisto dem Dr. Faust das Genick bricht. Unterhalb des Bildes wurde die Sage in alten Schriftzeichen aufgeschrieben.
Statue «Femme debout» (Stehende Frau) von Kurt Lehmann in Sichtdistanz zum Marktplatz. Die Statue versinnbildlicht mit ihren runden weiblichen Formen die Urmutter Erde, dem Quell aller Fruchtbarkeit. Die Statue wurde 1972 erschaffen. Kurt Lehmann zählt zu den herausragenden deutschen Bildhauern der Nachkriegszeit. Lehmann (1905 - 2000) lebte während längerer Zeit in Staufen. Gleich mehrere Skulpturen von Lehmann stehen in Staufen. So zum Beispiel die Bacchus-Skulptur am Fuß des Burghügels. Weitere Werke auf dem Skulpturenweg stammen von Ludwig Weber, Norbert Bühler, Astrid Hohorst, Franz Gutmann, Franz-Gerhard Müller, Marco Ohnesorg und Marco Schuler.
Am 24. September 1848 fand das Gefecht um Staufen statt. Es war das einzige Gefecht des Struve-Putsches, des Zweiten Badischen Aufstandes. Die Spuren des Scharmützels sind noch heute in der Altstadt zu finden: Im Rathaus verkündete der Freischärler Struve die Republik. Eine Kugel, die in den Büchern eines Aktenschrankes im Rathaus einschlug, kündet noch heute von den Kämpfen im Anschluss an die Rede. Getoppt wird die Kugel durch eine kleine Kanonenkugel, die in der Fassade eines Hauses (Haus Nummer 15, Straße «Im Grünen») oberhalb der Fensterläden steckt. An der Fassade des Gasthofs «Krone» stellt ein Wandgemälde dar, wie der damalige Wirt den feindlichen Soldaten mutig entgegen tritt. Die beiden Sehenswürdigkeiten wurden später mit der Struve-Passage miteinander verbunden.
Das Stadtschloss wurde im 15. Jahrhundert durch die Herren von Staufen erbaut. Wahrscheinlich war vorher bereits eine Burg an der Stelle gestanden. Im 16. Jahrhundert wurde das
Schloss mit zusätzlichen Räumen und einem Treppenturm ausgebaut. Die Herren von Staufen nutzten das Schloss als städtische Residenz. Das heutige Aussehen geht auf Umbauarbeiten im 18. Jahrhundert
zurück.
Das Schloss steht etwas von der Hauptstraße zurückversetzt, am Ende der Altstadt. Heute wird das Schloss als Sitz des Staatlichen Forstamtes sowie als Außenstelle des Badischen Landesmuseum
Karlsruhe genutzt.
Das «Hinterstädtle» ist der älteste Stadtteil Staufens. Erstmals erwähnt wurde der Stadtteil 770 im «Codex Laureshamensis» des Klosters Lorsch. Der Stadtteil ist weitgehend erhalten und steht als stehendes dörfliches Ensemble unter Denkmalschutz. Die meisten Gebäude stammen aus dem 17. Jahrhundert. Eine Stiftung des Burgfreiherrn Ludwig von Staufen erbaute 1534 im Hinterstädtle ein Spital. Eine der Sehenswürdigkeiten des Stadtteils ist die Kirche St. Martin. Während der Sommerferienzeit findet jeweils samstags um 11:00 Uhr die Veranstaltungsreihe «Orgelmusik zur Marktzeit» statt. Während 30 Minuten spielen internationale Organistinnen und Organisten Konzerte auf der für ihren Klang bekannten Metzlerorgel.
Auf einem kleinen Schild im Innenbereich der Ruine wird die Geschichte der Burg Staufen beschrieben: Die Ruine liege rund 86 m über der Talsohle. Zur Römerzeit sei vermutlich bereits ein Castell, ein Wachtturm, auf dem Hügel gestanden. Römische Funde deuteten darauf hin. Adalbert von Staufen habe im Jahr 1100 mit dem Bau des Burghauses begonnen. Mit Georg Leo von Staufen sei schließlich im Jahr 1602 das Geschlecht der «Herren von Staufen» erloschen. Ab 1607 sei die Burg nicht mehr bewohnt gewesen. Lediglich während dem dreißigjährigen Krieg sei die Burg 1632 von den Schweden besetzt und schließlich zerstört worden. Auch ein Hinweis, dass der damals residierende Freiherr den Alchimisten Dr. Johannes Faustus in seine Dienste genommen habe, fehlt nicht auf der Tafel.
Heute werden die Burghänge für den Weinanbau genutzt. Bereits 1784 brachte der Markgraf Karl Friedrich vom Genfer See die Traubensorte Gutedel nach Staufen. Sie
prägt heute den Weißweinanbau im Markgräflerland. Die Traube ist großbeerig und kann auch als Tafeltraube aufgetischt werden. Der Wein wird in den Gaststätten zu den auf den umliegenden Feldern
angebauten Spargeln gereicht.
Am Fuß des Hügels wurde auf dem Skulpturenweg Staufen eine Bacchus-Bronzestatue von Kurt Lehmann aufgestellt. Bacchus war in der griechischen Mythologie der Gott des Weines, des Rausches, des Wahnsinns und der Ekstase.
Der kleine Fluss Neumagen, ein Nebenfluss der Möhlin, durchfließt das Städtchen Staufen. Das auf den ersten Blick beschauliche Flüsschen weist den höchsten Neigungsgrad in der weiteren Umgebung auf, was einen Wolf in Schafspelz vermuten lässt. Der Eindruck des Wolfs im Schafspelz wird durch die Statue der Sankt Anna verstärkt, die auf einer der Brücken über das Flüsschen wacht. Die Heilige Anna ist die Schutzpatronin der Stadt und eine ihrer Aufgaben ist es, die Stadt vom Wasser der Neumagen zu schützen.
Auf der anderen Seite der Brücke steht die Martin-Luther-Kirche. Die Kirche wurde 1899 fertiggestellt. Die Kirche steht in unmittelbarer Nähe zu den Parkplätzen an der Müstertäler Straße.
Eine abwechslungsreiche, kleine Wanderung lässt sich - neben einer Vielzahl anderer Wege - unternehmen: Als erstes ein kleiner Anstieg durch den Rebhang hinauf zur Burgruine. Ein wunderbarer Blick über Staufen und die Umgebung belohnt dafür. Nach dem Abstieg leicht links halten, in Richtung des bewaldeten Hügels auf der gegenüberliegenden Seite. Auf dem vorderen Ende liegt oben die Johanneskapelle. Wenn man Glück hat, kann man sich an einen der Tische setzen und Kaffee mit köstlichem Kuchen genießen. Auf dem Weg zurück kommt man zum Messerschmiedfelsen der dich erneut mit einem wunderbaren Blick über Staufen und die nähere Umgebung belohnen wird. Der Rundweg ist in etwa 5 km lang, je nach Tempo also rund 1 Stunde bis 1 Stunde 30 min.
- Stadtmuseum
Einblick in die Geschichte Staufens
Rathaus, Hauptstrasse 53
- Keramikmuseum
Zweismuseum des Badischen Landesmuseum, Originalwerkstatt
Wettelbrunner Straße 3
- Fark'sche Werkstatt
Maschinenbau- und Schlosserwerkstatt
Bahnhofstrasse 10b
- Hausbrennerei Schladerer
Traditionsreiche Hausbrennerei
Alfred-Schladerer-Platz 1
- Galerie K - Im Haus der modernen Kunst
Werke renommierter Werke moderner Kunst
Ballrechter Straße 19
- Tango- und Bandonenonmuseum
Größste Bandonenonsammlung der Welt
Grunerner Straße 1 (Kapuzinerhof)
- Auerbachs Kellertheater
Ernste und heitere Stücke der klassischen und modernen Theaterliteratur.
Auf dem Rempart 7
- Weingut Peter Landmann
Weinprobe mit 5 Weinen
Anmeldung: 0 76 33 55 10
- Kletterwald Staufen
90 Elemente in luftiger Höhe inmitten eines Laubmischwaldes - Etzenbach 1, Staufen
- Obstparadies
Rundkurs um Schlossberg - Start und Ziel: Parkplatz 19, Rinderlehof
Staufen im Breisgau liegt im Süden Deutschlands, im Bundesland Baden-Württemberg. Die französische Grenze ist rund 10 km, die von der Schweiz etwas mehr als 30 km (Luftlinie) entfernt. Freiburg im Breisgau liegt 15 km, Basel und Rheinfelden liegen knapp 40 km entfernt.
Die Stadt zählt etwas mehr als 8'000 Einwohner.
Um die Altstadt stehen insgesamt acht Plätze für freies Parkieren zur Verfügung. Die Plätze sind zum Teil eher klein. Vorab bei schönem Wetter an den Wochenenden sind die Plätze rasch belegt. Ein Parkleitsystem ist von Montag bis Samstag zwischen 09:00 und 19:00 in Betrieb.
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