Sanftmütig liegt das mittelalterliche Städtchen am Fuß der Rebberge. Störche fliegen über den Häusern und brüten ihren Nachwuchs in den großen Nestern auf den Dächern. Farbenfrohe Fachwerkbauten säumen die alten Pavé-Gassen in der altehrwürdigen Altstadt. Riquewihr ist ein wahrgewordenes Märchen.
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Sehenswürdigkeiten Riquewihr: Wehrturm «Dolder» von außen - Fackwerkhäuser entlang der Hauptgasse Rue du Général de Gaulle - alter Ziehbrunnen.
Sehenswürdigkeiten Riquewihr: Liebevoll verzierter Brunnen - Durchgang bei der Bastion - Kirche Sainte-Marguerite - Weinkellerei Domaine de la Tour Blanche.
Zu beginn gleich einen Funfact: Der Legende nach lebte im 8. Jahrhundert ein Franke namens Richo in der Gegend. Er gründete am heutigen Standort der Gemeinde Riquewihr ein Weingut, das Gut Richo Villa. Mit der Zeit entwickelte sich aus der Bezeichnung Richo Villa der heutige Namen Riquewihr.
Mit dem ersten Blick in die Altstadt wird klar, warum Riquewihr zu den schönsten Dörfern Frankreichs gezählt wird: Mittelalterliche Fachwerkhäuser, charaktervolle Pavé-Gassen, liebevoll geschmückte Brunnen, wehrhafte Stadtmauern - jede dieser Sehenswürdigkeiten entführt dich in eine Märchenwelt, in eine längst vergangene Zeit. Sie erzählen gleichzeitig ihre Geschichten, wie die Bewohner von Riquewihr im Laufe der Zeit durch geschickten Handel mit ihren begehrten Weinen wohlhabend wurden. Insbesondere im 16. Jahrhundert erlebte Riquewihr einen eindrücklichen Aufschwung. Mit dem Geld aus dem Weinhandel bauten die Winzer ihre Fachwerkhäuser und schützten sie mit einer doppelten Mauer, um die ganze Siedlung. Bereits im Mittelalter wurden die beiden Grands-Crus-Lagen Schoenenbourg und Sporen erwähnt.
Der Wach- und Glockenturm «Dolder» ist das Wahrzeichen von Riquewihr. Er befindet sich am oberen Ende der Hauptgasse Rue due Général de Gaulle. Er ist 25
Meter hoch. Die der Innenstadt zugewandten Seite ist mit Fachwerk geschmückt. Der Turm wurde zusammen mit der ersten Befestigungsmauer erbaut. Er wurde im gleichen Jahr erbaut, in welchem
die Schweizer Eidgenossenschaft gegründet wurde, nämlich 1291.
Auf der rechten Seite des Dolders steht der Sinnbrunnen, die Fontaine de la Sinne. Der Brunnen wurde 1560 gebaut. Dem Brunnen kam im Weinhandel eine sehr wichtige Aufgabe zu: Er
wurde dazu benutzt, den Inhalt der Weinfässer zu bemessen. Für die Messung wurde eine mit einer Skala geeichten Bütte genutzt.
Das gelbe Fachwerkhaus an der 14, Rue du Général de Gaulle ist mit einer Gibelhöhe von 25 Metern gleich hoch wie der Glockenturm «Dolder». Das Haus wurde 1561 gebaut. Es umfasst zwei getrennte Einzelgebäude und ist fünf Stockwerke hoch. Aufgrund seiner für die damalige Zeit außergewöhnlichen Höhe verlieh ihm der Volksmund den Spitznamen «Wolkenkratzer». Noch heute ist es eines der höchsten Fachwerkhäuser im gesamten Elsass.
Gleich drei Kirchen fanden sich um den Place des Trois Églises: Die Kirchen Sainte-Marguerite, Saint-Érard und Notre-Dame de Riquewihr.
Die beiden Kirchen Saint-Érard und Notre-Dame de Riquewihr wurden zwischenzeitlich umgebaut und umgenutzt. Die Kirche Sainte-Marguerite wurde ursprünglich im 12. Jahrhundert zu Ehren der Heiligen Margareta erbaut. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die katholische Kirche durch die heute bestehende protestantische Kirche ersetzt. Die katholische Gemeinde erbaute 1845 an der gleichen Gasse, jedoch auf der anderen, lediglich rund 200 m entfernten Stadtseite eine neue Kirche zu Ehren der Heiligen Margareta.
Funfact: Über die Heilige Margareta ranken sich unterschiedliche Legenden. Eine davon besagt, dass sie von einem Drachen verschlungen worden sei. Im Schlund habe sie ein Kreuzzeichen geschlagen, worauf hin der Drachen zersprungen sei. Aufgrund dieser heldenhaften Tat gilt sie als Schutzpatronin der Schwangeren.
Parkmöglichkeiten befinden sich unmittelbar vor der Altstadt. Eine weiße Bimmelbahn führt auf Wunsch die Besucher zum historischen Dorfkern. Tipp: Auf der rechten Seite, an der Rue du Steckgraben, entlang der alten Stadtmauern, befinden sich ebenfalls Parkplätze, sollte der große Parkplatz bereits besetzt sein. Durch eine kleinen Seitengang führt eine schmucke Gasse zur Hauptgasse mit seinen märchenhaften Sehenswürdigkeiten.
Riquewihr liegt im Elsass knapp 10 km (Luftlinie) von Colmar und etwas mehr als 50 km von Straßburg entfernt. Die Entfernung bis zur deutschen Grenze beträgt rund 20 km, bis Freiburg im Breisgau 40 km. Basel liegt rund 70 km entfernt. Die Distanz bis Paris beträgt rund 370 km.
Das Städtchen zählt etwas mehr als 1'000 Einwohner.
Riquewihr ist Teil der legendären Elsässer Weinstraße. Die Weinstraße führt seit 1953 auf insgesamt 170 Kilometern entlang malerischer Dörfer, sanft abfallenden Rebbergen und historischen Burgen. Namhafte Weinbauern laden zum Degustieren ihrer besten Weine und zu spannenden Rundgängen durch ihre Weinberge ein. Schmucke Städte mit ihren einzigartigen Sehenswürdigkeiten wie Colmar oder Straßburg runden das Erlebnis «Weinstraße Elsass» eindrücklich ab.