Sehenswürdigkeiten Moustiers-Sainte-Marie: Der Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert der Pfarrkirche.
Moustiers-Sainte-Marie - malerisch liegt das Dorf am Fuß der schroffen Felsen. Auf halber Höhe thront eine mystische Kapelle über dem Dorf, während ein überraschend
großer, vergoldeter Stern hoch oben zwischen den Felsen über die Bewohner wacht. Moustiers-Sainte-Marie gehört zu recht zu den schönsten Dörfer Frankreichs.
Video Moustiers-Sainte-Marie: Das mittelalterliche Dorf, die Église Notre-Dame-de-l'Assomption, die Wasserfälle und die Chapelle Notre-Dame-de-Beauvoir.
Die Spuren des Dorfes reichen weit in die Vergangenheit zurück. Im 10. Jahrhundert nahmen die Mauren die Provence ein. Die Bewohner der Umgebung suchten Schutz in den Höhlen der Felsen. Im 12. Jahrhundert begannen sie am Fuß der schroffen Felsen Häuser zu bauen und errichteten Befestigungsanlagen um die Häuser. Die letzten Spuren der Anlagen sind bis heute erhalten. Im unteren Teil der Siedlung bauten sie Mühlen, die sie mit der Wasserkraft des Gebirgsbachs Adou antrieben.
Später, zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Dorf durch verheerende Unwetter zerstört. Der wirtschaftliche Aufschwung, der im 16. Jahrhundert einsetzte, war damit nachhaltig gestoppt. Erst später - zwischen Ende des 17. und dem 19. Jahrhundert - erfolgte ein neuer Aufschwung. Die Fayence-Kunst wurde im Dorf ansäßig. Noch heute, nach der Wiederbelebung des Gewerbes 1927 durch Marcel Provence, werden in Moustiers-Sainte-Marie Fayence (Keramik) hergestellt. Im Dorfkern werden besondere Meisterstücke der unterschiedlichen Stilepochen in einem Museum ausgestellt.
Geprägt wird das Dorf durch seine mittelalterlichen Häuser. Spannende Spezialitätenläden, Eisdielen, Bistros und Restaurants säumen die Straßen. Die Hauptsehenswürdigkeit ist die Église Notre-Dame-de-l'Assomption mit ihrem, von weitem her sichtbaren Glockenturm. Sie wurde zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert erbaut im Stil der Romanik und der Gotik. Der lombardische Glockenturm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Altar ist ein Sarkophag aus dem 4. Jahrhundert. Er wurde aus weißem Marmor gemeißelt und stellt die Durchquerung des Roten Meeres dar. Der Innenbereich der Kirche ist dunkel. Die dicken Mauern der Kirche halten den Innenbereich der Kirche auch bei der Sommerhitze erstaunlich kühl. Gleich bei der Kirche, am Place de l'Église, findest Du übrigens das Tourismusbüro (Office de Tourisme).
An der Rue de la Bourgade, auf der rechten Seite des Adou-Bachs, wird jeweils freitags am Vormittag ein kleiner Markt mit rund 20 Ständen durchgeführt. Im Sommer, von anfangs Juli bis Ende August, findet der Markt zusätzlich abends von 18:30 bis 23 Uhr statt. Bauern aus der Umgebung bieten ihre Spezialitäten wie schmackhafter Weichkäse, frisches Obst und wohlriechende Gewürze an. Neben den Köstlichkeiten werden auch andere Produkte verkauft wie Kleider etwa, Spielzeug und Küchengeräte, jedoch nicht aus lokaler Produktion.
Moustiers-Sainte-Marie wurde am Gebirgsbach Adou gebaut. Der Bach fließt in verschiedenen Wasserfällen durch das Dorf hindurch. Tipp: Auf beiden Seiten des Bachs stehen Gaststätten mit lokalen Spezialitäten. Ein Besuch der Bistros und Restaurants, um die einnehmende Ambiance des Dorfes zu genießen, ist eine gute und entspannende Entscheidung.
Am unteren Ende des Dorfes steht ein mehrbögiges Äquadukt aus dem 12. - 13. Jahrhundert. Das Äquadukt wird schon seit längerer Zeit nicht mehr genutzt. Heute ist es von Pflanzen überwachsen. Im Mittelalter wurde es genutzt, um das Wasser des Adou stromabwärts zu den Mühlen zu leiten.
Sehenswürdigkeiten Moustiers-Sainte-Marie: Die Chapelle Notre-Dame-de-Beauvoir zwischen den imposanten Felsen, hoch über dem Dorf.
Zwischen den Felsen, hoch über dem Dorf, steht stolz die Chapelle Notre-Dame-de-Beauvoir. Ein steiler Steinweg führt vom oberen Dorfrand zu ihr hoch. Steinerne Stelen mit Fayencen-Bilder, die Christus Leidensweg thematisieren, säumen den Weg. Die Kapelle wurde zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert erbaut.
Am 8. September, dem Tag der Geburt der Jungfrau Maria, versammeln sich die Einwohner von Moustiers-Sainte-Marie und der umliegenden Dörfer um 5 Uhr zur Morgenmesse. Unter der Leitung einer Musikgruppe aus dem Dorf führt eine Prozession den Hügel hinauf zur Wallfahrtskirche. Die Messe während der Morgendämmerung wird durch ein traditionelles Frühstück auf dem Kirchplatz abgeschlossen.
Die Kapelle ist bekannt für ihre «Erweckungen». Während dem 17. Jahrhundert wurden tot geborene Kinder für den Augenblick ihrer Taufe wieder zum Leben erweckt und konnten so in den Himmel aufsteigen. Hintergrund der «Erweckungen» war die Lehre der Kirche, wonach nur getaufte Personen in den Himmel aufsteigen konnten und man für die Empfängnis der Taufe leben musste.
Um dieser Anforderung gerecht zu werden, verhalfen sich die Ordensleute eines Kniffs: Sie legten dem toten Kleinkind eine kleine Feder auf den Mund und legten das Kind auf den erwärmten Altar. Die erwärmte Luft im Körper wich in der Folge durch den Mund und ließ die kleine Feder sich erheben, gerade so, als ob das Kind ausgeatmet hätte, womit der 'Beweis' der lebendigen Taufe erbracht und der Zutritt zum Himmelreich gesichert war.
Das Wunder war für die trauernden Eltern jedoch nicht umsonst. Während der tiefgläubigen Zeit machte die Kirche mit dem Vorgehen gutes Geld, verhalf auf der anderen Seite den Eltern Trost, mit dem Tod des Kindes umgehen zu können.
Tipp: Ein Aufstieg zur Kapelle ist schon nur für den einzigartigen Ausblick auf das malerische Dorf wert hochzusteigen. Der Aufstieg dauert rund 15 Minuten. Der Weg ist mit unebenen Steinen besetzt, die zudem nach Regen glitschig sein können. Ich empfehle deshalb flache Schuhe, ohne Ledersohlen.
Viele Legenden ranken sich um den vergoldeten Stern, der an einer 135 m langen Kette zwischen den imposanten Felsen hängt. Nach einer der Legenden geriet der Ritter Blacas während eines Kreuzzuges nach Jerusalem in einem Kampf mit den Sarazenen in Gefangenschaft. Dem Tod geweiht habe er geschworen, einen Stern an einer Kette über den Ort Moustiers-Sainte-Marie zu hängen, sollte er lebend wieder zurückkehren. Ganz offensichtlich ist ihm nicht nur die Flucht gelungen, sondern hat auch Wort gehalten.
Der Stern ist überraschend schwer und groß, nämlich 150 kg bei einem Durchmesser von 1,25 m. Er ist vergoldet und glänzt entsprechend hell im Sonnenlicht.
Für Informationen über Titel des Werkes und den Künstler das gewünschte Bild anwählen.
Sehenswürdigkeiten Moustiers-Sainte-Marie: Freilichtausstellung von Kunstwerken im gesamten Dorf.
Bei meinem Besuch in Moustiers fand eine Freilichtausstellung von Kunstwerken verschiedener Künstler statt. Die Ausstellung fand im Rahmen der unterschiedlichen Events statt, die durch das Tourismusbüro laufend organisiert werden. Auffallend ist, dass eine überraschend große Anzahl an Künstler und Galerien in Moustiers angesiedelt sind.
Sehenswürdigkeiten Moustiers-Sainte-Marie: Lavendelfelder, Lac de Sainte-Croix und die Verdonschlucht.
In unmittelbarer Nähe von Moustiers-Sainte-Marie, auf der Hochebene Plateau de Valensole, bei Puimoisson etwa, findest Du große Lavendelfelder. Die Felder blühen jeweils von Mitte Juni bis Ende Juli. In Moustiers-Sainte-Marie und den Dörfern rund um den Lac de Sainte-Croix kannst Du eine breite Palette an Lavendel und Lavendelprodukten wie Seife, Honig, Lavendelkissen und Aufdrucke kaufen.
Das Gemeindegebiet von Moustiers-Sainte-Marie reicht bis ans Ufer des Lac de Sainte-Croix. Der Lac de
Sainte-Croix besticht mit seiner smaragdgrünen bis azurblauen Farbe. Er bietet eine breite Möglichkeit an Wassersport an, von Schwimmen, Tauchen bis hin zu Kajak,
Elektrobootfahren und Segeln. Die Strände sind leicht abfallend und daher ideal für Familien mit kleinen Kindern. Im Sommer ist das Wasser bis über 20° C warm.
Der Lac de Sainte-Croix wird durch den Fluss Verdon gespießen, der am Ende der Verdonschlucht in den See
mündet. Die Gorges du Verdon ist eine der größten Schluchten Europas und wird allgemein als Grand Canyon Frankreichs bezeichnet. Die Schlucht ist bis zu 700 Meter tief. Von Moustiers-Sainte-Marie
führt eine gut ausgebaute Straße nach La Palud-sur-Verdon, Ausgangs- und Endpunkt der Route des Crêtes.
Die Route des Crêtes wurde für den Tourismusverkehr aus den Felsen entlang der Schlucht geschlagen. Aussichtspunkte entlang der Straße bieten atemberaubende Ausblicke in die
Schlucht. Wenn Du magst, gibt es in der Schlucht eindrückliche Wanderungen und Kletterfelsen (Mehrseil-Längen).
Moustiers-Sainte-Marie liegt in der Provence in unmittelbarer Nähe des Lac de Sainte-Croix und der Verdon-Schlucht. Aix-en-Provence liegt rund 70 km (Luftlinie), Cannes ebenfalls rund 70 km und Gap rund 80 km entfernt. Aufgrund der hügeligen Lage weichen die Straßenkilometer maßgeblich ab. Paris liegt rund 630 km entfernt.
Der Ort zählt rund 700 Einwohner.
Wenn Du den Hügel zum Dorf hinauf fährst, so hat es auf den Seiten der Straße bereits Parkfelder. In der Annahme, dass dies die einzige Möglichkeit ist, zu parken, habe ich mein Auto auf eines der steil ansteigenden Parkfelder hingestellt. Erst als ich zu Fuß oben ankam, habe ich bemerkt, dass es einen verhältnismäßig großen Parkplatz hat. Die Parkfelder entlang der Straße sind zwar kostenfrei, aber ansonsten kaum zu empfehlen. Der Parkplatz oben ist gebührenpflichtig, dafür unmittelbar beim Dorfeingang und eben. Persönlich empfehle ich, den Parkplatz oben zu wählen.
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