Luxemburg verwöhnt seine Besucher mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Sehenswürdigkeiten. Altehrwürdige Kirchen, feudale Regierungssitze, der majestätische Palast des Großherzogs und die romantischen Plätze an der Alzette werden dich ebenso begeistern wie die Spuren der ehemaligen Wehranlagen. Dank ihrer geschichtlichen Bedeutung und der guten Erhaltung wurden viele der Sehenswürdigkeiten in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Luxemburg ist eine Stadt zum Genießen, zum Shoppen und zum Bewundern.
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Ich habe mir für meine Besichtigung einen Tag Zeit genommen, um die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Begonnen habe ich meine Sightseeing-Tour beim Bahnhof. Ein großes Parking steht dir dort zur Verfügung, wenn Du mit dem PW anreist.
Tipp: Es war ein außerordentlich heißer Sommertag mit Temperaturen um die 36° Celsius. Ich empfehle, an heißen Tagen unbedingt Wasser mit auf den Weg mitzunehmen. Die Wege führen zum Teil steil hinunter und hinauf sobald Du die Altstadt verlässt und in den charmanten Stadtteil Grund oder zu den historischen Festungsanlagen des Rham-Plateaus gehst.
Der gesamte Weg ist rund zehn Kilometer lang und ist ein persönlicher Weg, den ich gegangen bin. Selbstverständlich können andere Wege ausgewählt werden. Luxemburg Tourismus stellt zudem eine Bimmelbahn zur Verfügung, mit der die Stadtbesichtigung durchgeführt werden kann. Ausgangs- und Endpunkt meiner Entdeckungstour ist der Bahnhof und das Bahnhofviertel. Um ihn nicht doppelt aufzuführen, habe ich diesen Teil am Ende der Übersicht dargestellt. Die Hauptsehenswürdigkeiten sind aus meiner Sicht, die Punkte 1 bis 11.
1. Mahnmal Gëlle Fra
2. Kathedrale Notre-Dame (Mariendom)
3. Altstadt mit Großherzogtum-Palast
4. Kasematten
5. Heilig-Geist-Plateau mit Rosengarten
6. Stadtteil «Grund»
7. Abtei Neumünster
8. Alzette (Fluss)
9. Rham-Plateau
10. Ravelin du Rham (Festungstürme)
11. La Porte de Trèves (Trierer Tor)
12. Vallée de la Pétrusse
13. Stadtteil «Gare» (Bahnhofsviertel)
14. Bahnhof
Sehenswürdigkeiten Luxemburg Stadt: Die Gëlle Fra - die Goldene Frau - ein Monument zu Ehren der gefallenen Soldaten des 1. Weltkrieges.
Das Mahnmal Gëlle Fra - der Goldenen Frau - wurde 1923 durch den Bildhauer Claus Cito geschaffen. Cito war ein Luxemburgischer Bildhauer (1882-1965). Das Mahnmal ist sein Hauptwerk. Er lebte während seiner Schaffenszeit während einer Jahre in Düsseldorf und teilte sich während dieser Zeit mit dem Maler August Macke ein Atelier.
Das Mahnmal ist 21 Meter hoch und steht auf dem Place de la Constitution, in unmittelbarer Nähe der Kathedrale Notre-Dame. Durch die Höhe und die vergoldete Marienstatue hoch oben auf einem Obelisken ist das Mahnmal von weit her sichtbar. Das Monument erinnert an die gefallenen luxemburgischen Soldaten des Ersten Weltkrieges. Eine goldfarbene Marienstatue hält in ihren Händen einen Lorbeerkranz, den sie offensichtlich einem Soldaten auf seinen Kopf zu legen beabsichtigt. Am Fuß des Denkmals symbolisieren zwei Bronzefiguren den Krieg. Die eine Figur stellt einen gefallenen Soldaten dar, während ein sitzender Soldat die Totenwache hält. Der trauernde Soldat ist lediglich mit einem Tuch bekleidet, das er lose über seinem Schoss trägt. Sein Schwert hat er neben sich gelegt, während er seinen Schutzschild mit seiner rechten Hand hält. Ein abgeschlagener Kopf neben dem Soldaten verstört den Betrachter und verweist auf die Grausamkeit des Krieges.
Funfact: Um das Denkmal ranken sich eine Vielzahl von Geschichten. So wurde das Denkmal während der Besatzungszeit des Zweiten Weltkrieges umgerissen. Obwohl die Marienstatue vorgängig gerettet werden konnte, zerbrach sie in drei Teile. Sie wurde versteckt und erst anfangs 1980 unter einer Tribüne des Fußballstadions Josy Barthel wiedergefunden. 1985 wurde das Denkmal neu eingeweiht.
Auch die katholische Kirche hatte so ihre Probleme mit der Mariendarstellung. Der aus ihrer Sicht zu eng an den Schenkeln fallende Rock wurde als zu unsittlich für die Darstellung der Mutter Gottes kritisiert und abgelehnt.
Sehenswürdigkeiten Luxemburg Stadt: Kathedrale Notre Dame Seitenansicht und Fassade Chor - Kaddish Monument - Skulptur M. Stein 79
Die Kathedrale Notre-Dame wurde von 1613 bis 1621 ursprünglich als Jesuitenkirche gebaut. Sowohl von außen als auch von innen zeichnet sich die Architektur durch eine schnörkellose, gradlinige Bauweise aus. Der verspielten Architektur anderer Kathedralen vermochte die Kirche erfolgreich zu trotzen. Zur Kathedrale wurde die Kirche 1870 durch Papst Pius IX. erhoben. Die Kathedrale wird allgemein als Mariendom bezeichnet.
Auf der Außenseite des Chors, am Boulevard Franklin D. Roosevelt, stehen zwei Skulpturen, das Kaddish Monument sowie eine Skulptur von M. Stein. Das Kaddish Monument wurde durch den Bildhauer Shelomo Selinger geschaffen. Selinger wurde 1928 im polnischen Szczakova, in der Nähe von Auschwitz geboren. Das Monument steht als Mahnmal für die Shoah von 1940 bis 1945 in Luxemburg. Eine Erläuterungstafel in französischer Sprache erläutert den Hintergrund des Mahnmals sowie den Lebenslauf von Shelomo Selinger eindrücklich.
Bei der zweiten Skulptur wurde der Name M. Stein sowie die Zahl 79 eingeschlagen. Leider sind beim Werk keine weiteren Angaben zu finden und selbst bei der Recherche im Netz habe ich keine zusätzlichen Informationen finden können.
Sehenswürdigkeiten Luxemburg Altstadt: Regierungsgebäude des Außenministerium - Nationalmuseum für Geschichte und Kunst - Straßencafé
Sehenswürdigkeiten Luxemburg Altstadt: Reiterstatue von Guillaume II - Denkmal Großherzogin Charlotte - Skulptur «Hammel Marsch»
Sehenswürdigkeiten Luxemburg Altstadt: Monument à Dicks et Lentz - Centre Municipal - Grand-Rue (Um roude Pëtz) - Wappen Großherzoglicher Palast
Sehenswürdigkeiten Luxemburg Altstadt: Kirche Saint-Michel - Kirchenfester - Mechanische Turmuhr von 1902.
Die Sankt Michaelskirche ist die älteste Kirche in Luxemburg. Bereits im Jahr 987 weihte Erzbischof Egbert von Trier an diesem Platz eine erste Kirche. Sie lag in unmittelbarer Nähe zur Burg, die Graf Siegfried zu jener Zeit auf dem Bockfelsen errichtet hatte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach zerstört und immer wieder neu aufgebaut, umgebaut und vergrößert. Aufgrund ihrer bewegten Geschichte ist die heutige Kirche eine Mischung aus romanischen, gotischen und barocken Baustilen. Das heutige Aussehen der Kirche geht auf ihren Wiederaufbau in den Jahren 1687 und1688 zurück. 1684 wurde sie während der Belagerung durch französische Truppen zerstört.
Über dem Portal erinnert das Wappen des französischen König Ludwig XIV. an den Wiederaufbau.
In einem separaten Raum wird das mechanische Werk von 1902 der ehemaligen Turmuhr der St. Michaels-Kirche ausgestellt. Das Werk wurde durch den renommierten Uhrmacher Paul Odobez hergestellt. Odobez lebte in Morez, im französischen Jura, unmittelbar an der Schweizer Grenze.
Sehenswürdigkeiten Luxemburg Stadt: Zugang zum Heilig-Geist-Plateau - Der Oberste Gerichtshof - Skulpturen.
Tipp: Der Rosengarten, der Rousegaart «Op de Rondellen» liegt etwas unterhalb des Heilig-Geist-Plateaus. Er kann bequem zu Fuß von dort erreicht werden.
Tipp: Der Wenzel-Rundweg ist ein Spaziergang, der durch Zeit und Raum führt und dabei die Ober- und die Unterstadt miteinander verbindet. Der Bockfelsen, die Altstadt, die Wenzelsmauer und das Alzettetal werden miteinander verbunden. 100 Minuten dauert der Spaziergang durch die tausendjährige Geschichte der Stadt. Namensgeber des Rundwegs ist Wenzel II, Herzog von Luxemburg von 1383 bis 1419. Wenzel ließ während seiner Regierungszeit einen Teil der großen Stadtmauer errichten, die nach ihm benannte Wenzelsmauer. Die Ringmauer hatte ursprünglich eine Länge von 875 Meter mit 37 Türmen und 15 Toren. Der Rundgang folgt weitgehend den geschichtlichen Überresten der Mauer.
Das Vallée de la Pétrusse, das Petruss-Tal, liegt zwischen der Oberstadt und dem Plateau Bourbon, vorderster Teil des Bahnhofviertels. Es wird von der Adolphe-Brücke überspannt. Das Tal ist die grüne Lunge der Stadt, reich mit alten, hochgewachsenen Laubbäumen bewachsen. Der Grüngürtel wurde zwischen 1871 und 1910 durch den französischen Landschaftsarchitekten Edouard André gestaltet. Seine Nachfolger zwängten den durch das Tal fließenden Fluss in ein zu enges Betonbett, was bis heute regelmäßig zu Überschwemmungen führt. Funfact: Den Namen hat das Tal vom Fluss Pétrusse erhalten. Die lateinische Form des Namens lautet «Petrosa», was «Steiniger Bach» bedeutet.
Tipp: Einen besonders schönen Ausblick auf das Vallée de la Pétrusse findest Du von der Adolphe-Brücke, der Aussichtsplattform Place de la Nation - am Ende der Brücke - sowie vom Place de la Constitution, am Fuß des Mahnmals der Gëlle Fra.
Sehenswürdigkeiten Luxemburg Stadt: Feudaler Ziergarten beim Place de la Constitution - Mehrstufiger Aufbau am Hang des Vallée de la Pétrusse - Blick über den Naturpark.
Sehenswürdigkeiten Luxemburg Stadt: Der historische Hauptbahnhof.
Das Volksfest «Schueberfouer» ist das größte Volksfest der Stadt. Die Geschichte des Festes geht bis in Jahr 1340 zurück. Der damalige Graf von Luxemburg und König von Böhmen Johannes der Blinde verfügte damals den Erlass, zu Ehren des Apostels Bartholomäus ab dem Vorabend von dessen Gedenktag (24. August), einen achttägigen Jahrmarkt zu feiern.
Auch heute, nach fast 700 Jahren, wird das Volksfest noch immer ab dem Vorabend des Bartholomäustags an gefeiert. Mittlerweile dauert das Fest allerdings einiges länger und zog zwei Mal um, weil die Anzahl der Gäste mehr Platz benötigte. Heute lockt das Fest Millionen von Besuchern an.
Veranstaltungsort
Place du Glacis, Luxemburg.
Festdauer
Das Volksfest findet jeweils ab 24. August bis 11. September statt. Das Fest ist täglich ab 12:00 Uhr bis um 1:00 Uhr in der Nacht geöffnet. Die Gastronomiestände öffnen bereits um 11:00 Uhr.
Wenn Du magst, kannst Du die Sehenswürdigkeiten auch mit dem Bike erkunden. Eine gut gekennzeichnete Radstrecke führt dich zu den UNESCO-Sehenswürdigkeiten dieser wunderbaren Stadt.
Eine Karte mit der Rundfahrt, Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten und eine Übersicht der Rad-Vermieter findest Du gleich hier. Die nützliche Broschüre wurde u.a. durch die Stadtverwaltung von Luxemburg publiziert.
Du hast wenig Zeit und musst dich auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten beschränken? Hier meine Empfehlung der Must-See:
1. Mahnmal Gëlle Fra
2. Kathedrale Notre-Dame (Mariendom)
3. Altstadt mit Großherzogtum-Palast
4. Kasematten
5. Heilig-Geist-Plateau
6. Stadtteil «Grund»
7. Abtei Neumünster
8. Alezette (Fluss)
Du hast den ganzen Tag Zeit, möchtest dir Zeit nehmen, gemütlich in einem Café zu sitzen und die Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu genießen? Dann würde ich lediglich die drei folgenden Sehenswürdigkeiten hinzunehmen:
9. Rham-Plateau
10. Ravelin du Rham (Festungstürme)
11. La Porte de Trèves (Trierer Tor)
Du hast ein Wochenende lang Zeit, möchtest die Zeit nutzen, die Stadt in all seinen Facetten anzusehen? Dann empfehle ich dir die restlichen Sehenswürdigkeiten meiner Sightseeing-Tour:
12. Vallée de la Pétrusse
13. Stadtteil «Gare»
14. Bahnhof (Gare)
Luxemburg liegt im gleichnamigen Großherzogtum (Land). Die Stadt liegt im Süden des Landes. Aufgrund der geringen Größe des Landes liegt die Stadt lediglich 10 km von der Grenze zu Frankreich, rund 15 km zu Deutschland und knapp 20 km zu Belgien entfernt.
Zusammen mit Brüssel und Straßburg ist die Stadt Luxemburg Verwaltungssitz der EU (Europäische Union).
Die Stadt zählt nahezu 120'000 Einwohner.