Im litauischen Niemandsland, mit ehrfürchtigen Blick auf einen der vielen Seen, steht die wunderschöne und elegante Kirche St. Antonius von Padua inmitten einer kreisrunden Mauer. Wer sie sieht, begreift, weshalb sie derart beliebt bei den Litauern ist. Ihre Eleganz und Schlichtheit zugleich verleiht der Kirche ihren einzigartigen Charakter und Ausstrahlung.
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Sehenswürdigkeiten Kalviai: Installation einer Sagengestalt - Marien- und Jesus-Andacht - Glockenturm - Statue des Heiligen Antonius
1753 ließ Mykolas Pacas, Schreiber am Großherzogtum Litauen, eine Kirche auf der Anhöhe in Kalviai bauen. Pacas war zu jener Zeit neben seiner Tätigkeit am Hof auch der Gutsherr des Guts Kalvii. Pacas übergab die Schirmherrschaft seiner geliebten Tochter Josepha. Ein im Dorf lebender Dominikanerpriester hielt zu Beginn die Messe. Nach seinem Tod übernahmen Priester aus dem 20 Kilometer entfernten Jieznas seine Aufgaben. 1792 brannte die Kirche nieder. Kurz nach dem Brand starb auch Josepha. Ihr trauernder Wittwer, Tomas Vivčeckis, ließ in ihrem Andenken die heutige Kirche erbauen. Damit die Kirche nicht erneut Abbrennen konnte, ließ er sie mit massivem Backstein bauen. 1806 öffnete die Kirche erstmals ihre Pforten und wurde im Namen des Heiligen Antonius von Padua geweiht.
Die wunderschöne und elegante St. Antonius von Padua-Kirche (Kalvių Šv. Antano Paduviečio bažnyčia) liegt auf einer Anhöhe am Ufer des Kalvii-Sees. Die Kirche wurde aus Backsteinen gebaut und hat an den runden Mauern keine Fenster. Das Licht strömt von der Kuppel in den Kirchenraum hinunter und symbolisiert damit das Licht Gottes. Über dem Eingang befindet sich eine Statue des Heiligen Antonius. Ein kleiner Glockenturm aus Holz und kleinem Spitzdach steht an der Mauer, die die Kirche und ihren Hof einfriedet. Verschiedene Installationen wurden um die Kirche herum aufgestellt und unterstreichen mit ihrer Präsenz die Würde der Kirche.
Funfact: Auf dem kurzen Weg vom Parking zur Kirche steht eine schwarze Eisenplastik. Sie stellt einen gekrönten Fisch mit beinähnlichen Flossen dar. Auf einem kleinen Schild an der Plastik steht, dass man einen Moment inne halten und die Sagengestalt umarmen solle. Man solle der Sagengestalt dabei einen Wunsch leise mitteilen, denn sie sei allmächtig.
Das historische Dorf besteht aus wenigen Holzhäusern. Das Dorf entstand während der Valaki-Reform während dem 16. Jahrhundert. Ziel der Reform war es, die Einnahmen in die Staatskasse zu erhöhen und die feudalen Verpflichtungen gleichmäßig auf die Bauern zu verteilen. Im Zuge der Reform wurde das gesamte Land der Güter und Dörfer vermessen. Verschiedene Dörfer wurden umgesiedelt. Es erfolgte ein Übergang zur Dreifelderwirtschaft. Die Reform erfolgte auf Erlass des Großherzogs von Litauen. Kalviai wurde erstmals 1641 erwähnt.
Funfact: Die Bezeichnung Kalviai stammt vom Wort Kalvis ab, was zu deutsch Schmied bedeutet. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren in Kalviai Schmiede angesiedelt, die dem Dorf in angelehnter Form den Namen gaben. Im Rahmen der Valaki-Reform wurde die Schmiede aus der Kleinstadt Valkininkai nach Kalvis verlegt und die Schmiede umgesiedelt.
Neben der eleganten St. Antonius von Padua-Kirche hat mich die Bucht am Kavii-See mehr als überrascht. Wunderschön und romantisch gelegen, wird dich die Bucht mit vielem verwöhnen: einem Sandstrand, vom dem das Ufer sanft in den See verläuft, eine großzügige Liegefläche, einem Steg für Fischer, einem Beach-Volleyball-Feld und einer Umkleidekabine. Im Sommer - so sagte mir der Fischer - habe es auch ab und an eine Verpflegungsmöglichkeit. Das Schönste der Bucht ist jedoch die herrliche Einbettung in eine weitgehend unbelastete Natur. Parking: Um dein Fahrzeug oder Wohnmobil abzustellen, einfach den Parkplatz oben bei der Kirche benutzen. Der Weg zur Bucht ist keine fünf Minuten zu Fuß entfernt.