Hansestädte: Knotenpunkte bedeutender Geschichte und bezaubernder Schönheit.
Tauch mit ein in eine vergangene Zeit, die mehr als 400 Jahre andauerte, im frühen Mittelalter begann und bis ins 17. Jahrhundert fortbestand, dann in einen milden Schlaf versank, um vor zwei Generationen wieder erweckt zu werden. Komm mit auf eine Reise durch die Hansestädte. Erlebe ihre Geschichten und entdecke ihre Sehenswürdigkeiten.
Mehr als 200 Städte gehörten während der gesamten Dauer des Bundes der Hanse an. Gegründet wurde die Hanse im 12. Jahrhundert in Lübeck, weshalb die Stadt noch heute als «Mutter der Hanse» bezeichnet wird. Mit Braunschweig, Bremen, Danzig, Hamburg, Hildesheim, Köln, Lübeck, Osnabrück und Rostock nahmen am letzten Hansetag 1669 in Lübeck gerade noch 9 Städte teil. Insbesondere die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen blieben dauerhaft miteinander verbunden. Eine Wiederbelebung der Städtegemeinschaft erfolgte 1980 in der niederländischen Stadt Zwolle, in der die sogenannten «Neue Hanse» einberufen wurde. Der Verbund «Neue Hanse» zählt heute 192 Städte in 16 Ländern und gilt als größte internationale Städtepartnerschaft weltweit.
Ziele der Hanse
Ziele des Bundes waren, gemeinsame wirtschaftliche Interessen in fremden Gebieten wirkungsvoller umsetzen zu können und den Handel, insbesondere bei Überfahrten in der Ost- und Nordsee, sicherer zu machen. Vorab der Zugang zur Ostsee machte den Handel und den Tausch von Stoffen, Wein etc. aus den Gegenden Westeuropas mit den begehrten Rohstoffen (Felle, Getreide Holz etc.) Nordrusslands lukrativ. Kein Wunder errichteten die Hansestädte in den beiden wichtigsten Zentren - Brügge und Nowgorod - je ein Hansekontor.
Hansekontore und Niederlassungen
Um ihre Interessen auch in Regionen und Städten wahrzunehmen, die nicht Teil der Hanse waren, eröffnete der Bund eine große Anzahl von Niederlassungen, so zum
Beispiel in Venedig (Italien), Lissabon und Porto (beide Portugal). In den bedeutendsten Handelsplätzen eröffnete der Bund sogenannte Kontore. Kernaufgabe der verantwortlichen Oldermänner und
Beisitzer an der Spitze dieser Kontore war es, die kaufmännischen Interessen gegenüber außenstehenden Mächten zu beschützen. Hansekontore wurden in Brügge (Belgien), London (England), Bergen
(Norwegen) sowie in Nowgorod (Russland) unterhalten.
Hansestädte in Deutschland
Nach dem letzten Hansetag 1669 blieben gerade einmal drei deutsche Städte innerhalb der Hanse-Organisation eng miteinander verbunden. Nach der Wiedervereinigung kamen 1990 fünf Städte aus dem
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Seit 2007 haben sich laufend weitere Städte ihrer Geschichte und der Verbundenheit mit der Hanse erinnert und sind dem Verbund der neuen Hanse wieder
beigetreten, heute sind es bereits wieder an die 100 Städte.
Die schönsten Städtereisen in Hansestädte
Durch den Handel reich geworden, bauten die Kaufleute herrschaftliche Repräsentationssitze, prachtvolle Gotteshäuser und trotzige Wehranlagen. Sie pflegten den Austausch mit den Gelehrten ihrer Zeit, den großen Malern, Philosophen und Denkern. Durch den Handel kamen sie mit unterschiedlichen Kulturen in Kontakt. Entstanden sind sehenswerte, charakterstarke Städte. Ich wünsche Dir viel Spaß bei meiner Auswahl der schönsten Städtereisen in Hansestädte, Hansekontore und Städte mit hansischen Niederlassungen:
Brügge galt zur Zeit der Hanse als die reichste Stadt Europas. Reich machte sie der Handel von Stoffen, Pelzen, Holz und Getreide. Von den vier Hansekontoren war Brügge der wirtschaftlich wichtigste.
Anklam ist der Geburtsort von Otto Lilienthal. Die Stadt wird auch als «Tor zur Insel Usedom» bezeichnet. 1283 trat die Stadt dem Hansebund bei. Als Fischereistandort profitierte die Stadt maßgeblich.
Bremen war eine von lediglich neun Städte, die am letzten Hansetag 1669 teilnahmen. Die Stadt verblieb auch danach mit Lübeck und Hamburg vertraglich verbunden. Bremen trat der Hanse 1260 bei.
2003 führte Frankfurt an der Oder zusammen mit der auf der anderen Seite der Oder gelegenen polnischen Stadt Slubice den 23. Handelstag der «Neuen Hanse» durch. Insgesamt 94 Städte aus 11 Länder nahmen teil.
Die Kaiserpfalz Goslar entwickelte sich dank dem Erzbergbau zu einer bedeutenden Hansestadt. Der Bergbau Rammelsberg ist heute ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Hamburg entwickelte sich im 14. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Handelsplätze der Hanse. Die Stadt war seit dem ersten Hansetag 1356 vertreten, einen offiziellen Beitritt gab es nicht. Mit mehr als 600 Brauereien galt die Stadt als Brauhaus der Hanse.
Kiel beeindruckt durch seinen Naturhafen an der Kieler Förde. Die Stadt trat 1283 der Hanse bei. Bekannt ist Kiel auch wegen der Kieler Woche, eine jährlich durchgeführte Segelregatta.
Lübeck gilt als «Mutter der Hanse». Sie liegt an der Ostsee in der Lübecker Bucht. Lübeck wird als Tor zum Norden bezeichnet und hatte über lange Zeit eine regionale Vormachtstellung.
Magdeburg war von Beginn an Teil der Hanse. Die Stadt gehörte einfach dazu, ohne dass es ein offizielles Zutrittsdatum gibt. Kaiser Otto der Große machte die Stadt zu einem der Hotspots des frühen Mittelalters.
Rostock trat 1283 zusammen mit Anklam und Kiel der Hanse bei. Wie die meisten anderen Hansestädte blühte auch Rostock während der Zeit des Bundes auf. Die Stadt blieb bis zum letzten Hansetag 1669 Teil des Bündnisses.
Stralsund ist eines der Gründungsmitglieder der Hanse. Vom Wohlstand, der mit dem Handel als Teil der Hanse verdient wurde, zeugen noch heute prächtige Bauwerke aus dieser Zeit.
Die Hansekaufleute nutzten ihre Handelsprivilegien in London und vertraten die Interessen des Hansebundes am köngiglichen Hof der Weltmacht Vereinigtes Königreich. Ab dem 15. Jahrhundert residierten die Kaufleute in der Guildhall am Nordufer der Themse.
Über Tallinn führte der Handelsweg der russischen Rohstoffe aus Nowgorod. Die Nähe zur Hanse wurde bereits 1252 belegt und erfuhr 1294 zusätzlichen Auftrieb, als Dänemark allen deutschen Kaufleuten den Handel erlaubte.
Die Hanseaten unterhielten in Venedig eine Niederlassung, um ihre Interessen umzusetzen. Venedig war zu jener Zeit eine Welthandelsmacht mit einer zentralen Stellung im Überseehandel.
Riga war im Mittelalter eine bedeutende Hafenstadt, deren Bedeutung zusätzlich durch die Mitgliedschaft in der Hanse gestärkt wurde. Noch heute erinnern Bauten an diese Zeit, so etwa die Grosse und die Kleine Gilde.
Kampen war die bedeutendste Hansestadt der Niederlande. Ihre Lage an der IJssel-Mündung machte Kampen zu einer Handelsstadt, von der Heringe in das Einzugsgebiet der Hanse verschifft wurden.
Danzig wurde 1361 Vollmitglied der Hanse. Insbesondere im 14. und 15. Jahrhundert war die Stadt eine der bedeutensten Hansestädte. Danzig blieb bis zuletzt Mitglied und war eine der 9 teilnehmenden Städte am letzten Hansetag 1669.
Krakau trat 1430 der Hanse bei. Zwischen dem 12. Jahrhundert und Ende des 16. Jahrhunderts war Krakau die Hauptstadt Polens. 1596 verlor sie diesen Status an Warschau.
Slubice führte 2003 den 23. Handelstag der «Neuen Hanse» zusammen mit Frankfurt an der Oder durch. 94 Hansestädte aus 11 Ländern nahmen daran teil.
... Einflussgebiet und im Gegenzug den wichtigen Absatzmarkt für Getreide, Textilien, Waffen und Metalle.
Rund 200 Jahre lang war Stockholm ein wichtiger Teil des Hansebundes. 1533 beschloss König Gustav Wasa einen eigenen Wirtschaftsbund aufzubauen und vertrieb die Hanseaten aus Schweden.
Ein spannender und lebendiger Einblick in die Geschichte der Hanse. Moderator Max Moor führt von der Gründung der Hanse bis zur Auflösung 1669. Er erläutert den Einfluss der Städte wie Bremen, Hamburg, Lübeck, Goslar und Tallinn, den Krieg mit Dänemark und über eine einst einflussreiche Stadt auf dem schwedischen Gotland.
Hast Du Lust auf mehr Informationen über die Hanse bekommen? Der Internet-Auftritt des Städtebundes «Die Hanse» gibt dir einen umfassenden Einblick in die faszinierende Geschichte der Hansestädte.