Sehenswürdigkeiten Creux du Van: Die rund 160 m hohen Felsen des Talkessels.
Die Sehenswürdigkeit Creux du Van - irgendwie habe ich mir während der Schulzeit den Zutritt zum Olymp, den Wohnort der griechischen Götter, so vorgestellt. Er wäre es wohl auch gewesen, würde er statt im Schweizer Jura im Gebirge Griechenlands liegen. Kein Wunder wurde das Naturspektakel in die Grand Tour of Switzerland aufgenommen.
Video der Sehenswürdigkeiten Creux du Van: Der imposante Talkessel, freilebende Steinböcke, Auf- und Abstieg, Ferme Robert, Bahnhof Noiraigue.
Majestätisch stehen die forsch abfallenden Felsen des Creux du Van in einem nahezu perfekten Teilkreis. Der Anblick dieses Naturspektakels und der Blick in die Tiefe fesseln und faszinieren zugleich. 160 Meter sind allein die Felswände hoch, insgesamt ist der Creux du Van sogar rund 500 Meter hoch. Die Felswände erstrecken sich über eine Gesamtlänge von vier Kilometer, die Entfernung der beiden Enden misst rund 1200 Meter.
Entstanden ist das eindrückliche Naturschauspiel durch Erosion, aus dem Zusammenspiel von Regen, Schneefall, Wind, Wärme und Kälte. Die gleichen Kräfte formen den Felsen noch heute unverändert weiter. Ein großer Felsabbruch mitten in der Wand zeugt eindrücklich davon. Der Abbruch ist an der Okkerfarbe leicht zu erkennen und gibt einen Eindruck der Kräfte, die hier walten.
Tipp: Den eindrücklichsten Ausblick auf die Felswände hast Du auf der rechten Seite, bevor der Wanderweg vom Talkessel weg führt.
Zum Schluss noch einen Funfact: Unterhalb der Felsen liegt die Fontaine froide, die kalte Quelle. Das Wasser der Quelle entspringt das ganze Jahr hindurch mit einer Temperatur von gerade einmal vier Grad.
Beim Abstieg zurück zum Bahnhof Noiraigue sind wir auf eine kleine Herde Steinböcke getroffen. Sie ästen und ruhten sich auf einem kleinen Felsen im Wald aus. Die wild lebenden Tiere so nahe zu sehen, ihnen zuzusehen ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Tiere waren in etwa so groß wie Ziegen und absolut friedlich. Trotzdem, es sind Wildtiere und auch wenn sie an uns lediglich einen Meter entfernt 'vorbeispazierten', so sind es keine Streicheltiere. Rund 20 Steinböcke leben heute in den Wäldern und den Felsen des Creux du Van. Sie wurden während den 1960-er Jahren wieder angesiedelt.
Am und um den Creux du Van leben verschiedene weitere, spannende Tierarten: Gemsen, Murmeltiere und sogar Luchse. Früher, wie an vielen anderen Orten in der Schweiz, lebten sogar Bären in den Wäldern um den Talkessel. Der letzte Bär wurde allerdings bereits 1770 erledigt.
Die Gegend ist seit 1870 ein Naturreservat (Réserve naturelle) mit einer Fläche von rund 15 km². Auch die Flora profitiert vom Artenschutz. So etwa der Enzian, der oben auf den Feldern blüht.
Hinweg: Esel bei der Buvette des Oeillons, einer kleinen Gaststätte - Erster Blick nach dem Aufstieg - Der Hof Soliat auf der Hochebene.
Rückweg: Gaststätte Ferme Robert - Blick auf den Talkessel von der Ferme Robert aus - Die Areuse, unmittelbar vor Noiraigue.
Vom Bahnhof Noiraigue führt eine abwechslungsreiche Rundwanderung zum Creux du Van und wieder zurück. Sie führt zu allen Sehenswürdigkeiten. Der Weg führt durch die Wälder hoch bis zur Hochebene. Am Weg liegen drei Höfe mit einem Gaststätten-Angebot. Der Anstieg ist recht steil, aber gut machbar, insofern Du gut zu Fuß bist.
Tipp: Vorab auf den Weiden der Hochebene, beim Hof Le Soliat, weiden Mütterkühe, die ihre Kälber schützen. Aus diesem Grund wird empfohlen, ohne Hund zu wandern.
Tipp: Grundsätzlich kann die Wanderung in beide Richtungen begangen werden. Persönlich schließe ich mich der offiziellen Empfehlung an, den Weg im Gegenuhrzeigersinn zu begehen. Einerseits ist der Aufstieg etwas weniger steil und andererseits wird der Blick auf den Talkessel in dieser Richtung von Standort zu Standort noch spektakulärer, um schließlich am eindrücklichsten Ausblickpunkt anzukommen.
Und noch ein Tipp: Der Untergrund und die Steine auf dem Wanderweg sind nach Regen zum Teil recht glitschig. Gutes Schuhwerk allein genügt in diesem Fall nur bedingt. Ich empfehle deshalb, die Wanderung nach Regenfälle zu verschieben.
Wanderung
Dauer: 4 bis 5 Stunden
Distanz: 14 Kilometer
Höhenunterschied: rund 800 Meter
Ich empfehle die Anreise mit dem Zug nach Noiraigue, wenn Du die Rundwanderung unternehmen möchtest.
Eine geringe Anzahl Parkplätze sind in Noiraigue vorhanden.
Gaststätte Soliat
Von Travers, St. Aubin und Couvert führt eine Straße bis zum Hof Soliat. Von dort führt ein rund fünfminütiger Spaziergang über einen Feldweg zu den Aussichtspunkten des Creux du Van. Leider -
wie in der Natur üblich - ist der Zugang nicht rollstuhlgängig.
Hinweis: Wegen den Mutterkühen auf den Weiden wird empfohlen, ohne Hunde zu den Aussichtspunkten zu gehen.
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