Die A39 Road, die «Atlantic Highway» führt an Bideford vorbei und gibt einen bemerkenswerten Blick auf die Mündung des Torridge-Flusses und Bideford frei. Die pitoresken Häuser der Altstadt säumen die Ufer des Flusses. Mächtige Schiffe, die von vergangenen Zeiten erzählen, liegen vertäut längs den Quais, bei Ebbe auf den Sandbänken. Bideford ist voller Sehenswürdigkeiten und Geschichten. Die Stadt lädt dich zu einer spannenden Entdeckungsreise ein.
Sehenswürdigkeiten Bideford: Die Ebbe der Keltischen See senkte die Tiefe des Flusses Torridge und ließ breite Sandbänke an den Ufer hervortreten.
Der Bideford Quay lädt zum Wandeln entlang des Torridge-Flusses ein. Er verbindet den Victoria Park mit der Bideford Long Bridge und führt der Altstadt entlang. Unter anderem findest Du eine
kleine Bronzestatue zu Ehren des Otters Tarka mit einem gefangenen Fisch in einer seiner Klauen.
Henry Williamson (1895-1977) veröffentlichte 1927 seinen erfolgreichsten Roman «Tarka the Otter», der später verfilmt wurde. Das Werk erzählt das Leben des Otters
Tarka, von seiner Geburt bis hin zu seinem Tod. Die Geschichte beginnt etwas vor seiner Geburt in einem Otterbau am Fluss Torridge und endet nach einem bewegten Leben, das von Freundschaft und
Leid geprägt wurde, zwischen den Flüssen Torridge und Taw. Auf einem Steinschild wird eine Textpassage aus dem Roman zitiert, in der Tarka unter der Long Bridge hindurch
geht. Funfact: Laut Williamson steht der Name Tarka für «Wandernd wie Wasser».
Die Statue wurde von der Künstlerin Rowan Fawdon gefertigt. Fawdon hat sich auf Werke von Tieren aus Keramik spezialisiert. Die Bronzestatue ist eine Ausnahme ihres Schaffens. Sie lebt in Cornwall und lässt sich aus dem Leben voller Tierbeobachtungen und der sich laufend verändernden Landschaft Cornwalls inspirieren.
Die Bideford Long Bridge wurde bereits Ende des 13. Jahrhunderts gebaut. Sie ist insgesamt 206 Meter lang und ist damit eine der längsten Brücken aus dem Mittelalter in England. 24 Bögen in unregelmäßigen Abständen mussten in mühsamer Arbeit in den Fluss gebaut werden. Die Brücke ist die auffälligste Sehenswürdigkeit der Stadt. Die Brücke wurde während den Jahrhunderten laufend saniert, letztmals 2017.
Funfact: Der Legende nach habe Richard Gornard, der Pfarrer von Bideford, eines Nachts geträumt, dass Gott einen Felsen an den Strand rollen ließ, welcher als Fundament für die Brücke gedacht sei. Als am frühen Vormittag der Pfarrer zum Strand hin ging, habe er tatsächlich einen riesigen Felsen gefunden. Er habe sich deshalb verpflichtet gefühlt, den Bau der Brücke in die Wege zu leiten.
Sehenswürdigkeiten Bideford: Wishing Well-Brunnen - Keramikherstellung - Impression Innenstadt.
Die anglikanische Pfarrkirche St Mary's Church steht leicht versetzt hinter dem Rathaus. Sie wurde 1865 erbaut und ersetzte eine normannische Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Der massiv gebaute Turm wurde von der alten Kirche übernommen. Er wurde bereits 1260 erbaut. Fünf der acht Glocken im Turm wurden 1722 gegossen, die restlichen drei 1876.
Beim Eingang wurde eine Gedenktafel zu Ehren von Raleigh angebracht. Raleigh war einer der ersten amerikanischen Ureinwohner, die nach England gebracht wurden. Er lernte die englische Sprache und lebte bis zu seinem Tod in Bideford. Als erster amerikanischer Ureinwohner konvertierte er zum Christentum.
Das Taufbecken auf der Ostseite der Nordtüre ähnelt einer runden Schale. Das Becken wurde aus einem massiven Stück Granit gehauen. Die Entstehung des Taufbeckens wird auf ca. 1080 datiert.
Der Legende nach warfen die Truppen von Oliver Cromwell (1599 - 1649) das Taufbecken während dem englischen Bürgerkrieg (1642 - 1649) aus der Kirche und nutzten es, um Tiere zu füttern.
Der historische Bideford Pannier Market genießt den Ruf, einer der ältesten Märkte von Großbritannien zu sein. Seine Geschichte reicht zurück bis 1690, als zum ersten Mal ein Markt auf dem Platz abgehalten wurde.
Sehenswürdigkeiten Bideford: Haupteingang des Bideford Pannier Markets - Verkaufsstände im Innern - Informationsschild über dem Haupteingang.
Sehenswürdigkeiten Bideford: Die Installation-Street Art-Werke an den Häusern der ehemaligen Seilmacher-Straße zeigen typische Tätigkeiten rund um die Seilmacherei.
Sehenswürdigkeiten Bideford: Entlang des Robe Walks finden sich auch verschiedene Murals und Graffitis.
Sehenswürdigkeiten Bideford: Namensschild des öffentlichen Parks «Secret Garden» - Statue zu Ehren von John Richard Pine-Coffin, esq. - Metall-Skulptur eines Hundes.
Sehenswürdigkeiten Bideford: Stationstafel auf dem historischen Bahnhof von Bideford - Alte Diesellokomotive - Bahnhofsgebäude und historische Bahnwagen.
Sehenswürdigkeiten Bideford: Eingang zum Victoria Park mit Erläuterungen - Teilansicht des Parks - Musikpavillon mit Kanonen der Spanischen
Armada.
Der Victoria Park wurde 1912 als Stadtpark eröffnet. Die Schaffung des Parks war eine Ehrung der Regentschaft von Königin Victoria (1837-1901). Mitten im Park, auf der Grünfläche, wurde ein Musikpavillon im Stil einer Festung angelegt. Um den Pavillon wurden neun Kanonen aufgestellt. Laut einem Schild am Rathaus wurden die Kanonen 1588 bei der Seeschlacht von der Spanischen Armada erbeutet. Bei der Seeschlacht im Ärmelkanal wurden die Absichten der spanischen Krone, England einzunehmen, entscheidend abgewendet. Die Schlacht forderte von beiden Nationen große Verluste und veränderte das Machtgefüge der damaligen Zeit nachhaltig.
Funfact: Laut anderer Quelle wurden die Kanonen nicht von der Spanischen Armada erbeutet, sondern stammen von der Santa Maria de Vincente, einem spanischen Schiff, dass Richard Grenville 1585 kaperte und in den Hafen von Bideford brachte. Er baute das Schiff im Hafen um, benannte es «Galleon Dudley» und kämpfte mit dem Schiff dann tatsächlich gegen die Spanische Armada, jedoch mit anderen Kanonen. Die Kanonen wurden 1895 am Kai von Bideford wiederentdeckt.
Charles Kingsley
Etwas außerhalb des Victoria Parks, gleich bei der Einfahrt zum großen Parkplatz unten am Fluss, steht eine steinerne Statue von Charles Kingsley. Kingsley (1819-1875) war ein anglikanischer Theologe und Schriftsteller. Er schrieb eine Reihe von bekannten Werken, unter anderem den Roman «Westard Ho!».
Der Roman beginnt im Seehafen von Bideford, genauer im fiktiven Seehafen Bideford Quay, und handelt vom Schicksal von Amyas Leigh, der während der Herrschaft von Königin Elizabeth I. ein abenteuerliches Leben auf hoher See führt. Leigh kämpft gegen Piraten, geht auf Schatzsuche in der Karibik, rettet seine große Liebe Rose Salterne, um sich Sir Francis Drake anzuschließen zur Schlacht gegen die spanische Armada.
Kingsley publizierte den Roman 1855 und traf mit seinem Werk den Nerv der damaligen Zeit. «Westward Ho!» war mit Spannung, Dramatik und Romantik angefüllt und zelebrierte die Werte der damaligen Zeit: Die Entdeckung, Eroberung und Erkundung neuer Gebiete und Ländereien. Funfact: Lediglich rund drei Kilometer entfernt, an der Atlantikküste liegt der Badeort Westward Ho!. Der Ort wurde nach dem Roman benannt und ist weltweit einer von zwei Orten, die im Namen ein Ausrufezeichen tragen.
Bideford liegt in der Grafschaft Devon an der Mündung des Flusses Torridge in die Keltische See (Atlantik). Das malerische Fischerdorf Clovelly liegt etwas mehr als 10 Kilometer, Bristol rund 125 Kilometer und London nahezu 300 Kilometer entfernt. Alle Angaben in Luftlinie.
Die Stadt zählt rund 15'000 Einwohner.